Für mich persönlich ist das Programmieren die Königsdisziplin der Informatik. Das Entwickeln von Software hat Qualitätsmerkmale, die
man in anderen Disziplinen der Informatik in dieser Intensität und Zusammensetzung nicht findet.
Programmieren ist kreativ und ein schöpferischer Akt!
Insbesondere dann, wenn man das Glück hat, von der Idee über den Entwurf bis zur Umsetzung daran
beteiligt zu sein bzw. es (bei kleineren Programmen und Projekten) ganz allein in der Hand hat.
Man erschafft aus nichts etwas – wie ein Künstler.
Und: Programmieren erfordert logisches und strukturiertes Denken auf hohem Niveau. Gedanken und Lösungsideen
müssen bis ins Detail durchdacht und geordnet werden. Algorithmische Abläufe müssen entwickelt, geeignete Datenstrukturen eingesetzt werden.
Und: Programmieren erfordert besonders sorgfältiges und exaktes Arbeiten. Eine vergessene Klammer oder ein vergessenes Semikolon,
ein Kleinbuchstabe der versehentlich groß geschrieben wurde – jeder noch so kleine Syntaxfehler verhindert einen ordnungsgemäßen Programmablauf.
Ich will es dabei belassen – auch wenn das noch keine erschöpfende Aufzählung der vielen Qualitätsmerkmale des Programmierens ist.
Die genannten Merkmale genügen, um deutlich zu machen, dass Programmieren – zumindest wenn es erfolgreich sein soll – hohe Anforderungen
an den Menschen stellt, aber eben auch einen hohen Reiz ausübt, sich dem zu stellen, um am Ende mit einem funktionierenden Programm belohnt zu werden.
Selbst erschaffen. Aus Nichts.
Programmieren – Wie lernt man das?
Es führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch zum Erlernen einer Programmiersprache. Ich selbst habe als Schüler im Informatikunterricht der Oberstufe
genau eine Programmiersprache vermittelt bekommen: Pascal. Und zwar auf einem Apple IIe bzw. Apple IIc.
Seitdem sind viele Jahre vergangen und ich habe mir (im Selbststudium) weitere Programmiersprachen angeeignet, und zwar ganz überwiegend durch (echte, gedruckte) Bücher:
Dazu gehören populäre Programmiersprachen wie C/C++, Delphi, Java, JavaScript, PHP, Python und Ruby. Aber auch „Urgesteine“, die heute
keiner mehr braucht (Basic, Forth, Fortran), sowie einige weniger bekannte Programmiersprachen (Haskell, Jython, Lua, Pike) und auch einige noch weniger bekannte (Awk, D, Kylix).
Also nun: Programmieren – wie lernt man das?
Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen würde ich sagen: Indem man sich zunächst mit dem Sprachkonzept, den Vokabeln und der Grammatik vertraut macht und
dann loslegt: programmiert. Und zielgerichtet und mit Verstand experimentiert.
Mit kleinen Programmieraufgaben beginnt und sich dann größere Ziele steckt.
Wenn man das Programmieren in der Schule vermittelt bekommt, ändert sich daran nur wenig. Der Informatiklehrer ist Lernbegleiter, verabreicht die Programmiersprache
in geeigneter Dosierung und Abfolge und unterstützt den Lernprozess durch passende Übungsaufgaben. Das Sich-vertraut-machen mit den Sprachelementen
sowie das zielgerichtete Experimentieren kann der Lehrer dem Lernenden nicht abnehmen – das muss jeder selbst leisten.